Zeitgemäße und selektive Entwurmung beim Pferd

Immer wieder müssen sich Pferde mit Magen-Darm-Parasiten auseinandersetzten. Die meisten der Würmer werden beim Grasen aufgenommen, da Wurmeier an den Grashalmen haften. Die Larven wandern anschließend durch den Pferdekörper und schädigen schon auf ihrem Weg Gewebe und Blutgefäße, bis sie sich schließlich, als adulte Würmer, an der Magen- oder Darmwand anheften, um dort dauerhaft zu leben. Durch die geschädigte Schleimhaut kann es zu Gastritis, Verdauungsproblemen und Anämien beim Wirt kommen. Ist die Anzahl sehr hoch, können die Würmer die Darmschlingen sogar regelrecht verstopfen.

Die Eier, der erwachsenen Würmer, werden über den Pferdekot ausgeschieden und der Kreislauf beginnt von Neuem. Wird diesem Kreislauf nicht effizient entgegengearbeitet, dann steigt die Anzahl der Würmer/Larven in der Außenwelt und schließlich auch im Pferd immer weiter an.
Leider haben sich in der Vergangenheit auch immer mehr Resistenzen gegen Antiparasitika entwickelten, denen man nun mit alternativen Prophylaxen und Therapien begegnen muss.
Darum ist ein gutes, funktionierendes und modernes Parasitenmanagement sehr wichtig!

Ein modernes Parasitenmanagement bedeutet: individueller und gezielter, gegen die jeweiligen Wurmarten vorzugehen und vor allem auch nur dann, wenn es nötig ist!

Mehrmals im Jahr werden hierfür Kotproben genommen und auf Wurmeier untersucht. Es wird bestimmt, welche und wie viele Wurmeier sich in der Probe befinden. So kann jede Probe individuell und wurmartspezifisch untersucht werden, um gegebenenfalls mit dem richtigen Medikament die Verwurmung behandeln zu können.
Ist eine medikamentöse Wurmkur von Nöten, dann ist es wichtig auf die genaue Dosierung zu achten, nur so kann eine ausreichende Wirkung gewährleistet werden. Um sicher zu gehen, dass die Wurmkur erfolgreich war, sollte danach noch eine Beprobung stattfinden.
Da Pferde, die sich Stall, Paddock und Koppel teilen immer wieder gegenseitig anstecken, sollte ein Entwurmungs- und Hygienekonzept immer für die ganze Gruppe gelten.
Es braucht also einen Entwurmungsplan, der auf den Betrieb, das Alter, die Haltung und den Gebrauch der Pferde angepasst wird.

Bei Fohlen und Jungpferden sind die Intervalle der Kotproben deutlich kürzer und falls ein Wurmbefall vorliegt, sollte auch hier die Wirksamkeit der Wurmkur danach unbedingt überprüft werden. Hier ist ein engmaschiger Entwurmungsplan unerlässlich.

Neben einem guten Entwurmungs-/Parasitenmanagement ist aber auch die Stall- und Weidehygiene nicht zu vernachlässigen.
Ausmisten des Stalles und Abäppeln der Paddocks sollten täglich passieren. Weiden und Koppeln sollten einmal in der Woche sauber gemacht werden.

Wer noch etwas tiefer in dieses wichtige Thema einsteigen möchte, dem können wir diese Broschüre empfehlen.

Gerne könnt Ihr die Kotprobe/-en eurer Pferde bei uns für eine Analyse abgeben. Wir erstellen gerne für ihr Pferd ein individuelles Entwurmungskonzept!