Pferdebremsen, Zecken, Kriebelmücken und Co – Sommerzeit ist auch Insektenzeit!

Dass viele der kleinen Insekten nicht nur nervig und lästig sind, sondern auch Krankheiten übertragen, ist schon seit längerer Zeit bekannt.

Deshalb ist es absolut sinnvoll unsere Pferde davor zu schützen.

Ein antiparasitäres Management ist deshalb sehr wichtig. Man kann Pferden mit speziellen Insektenschutzdecken und -masken Abhilfe verschaffen oder auch mit sogenannten Repellentien. Das sind chemische Stoffe, die die Geruchsorgane von Insekten und Zecken beeinflussen. Sie überdecken praktisch den Lockstoff (Schweiß, Kohlendioxid), der die Insekten anzieht. Die Insekten und Spinnentiere werden nicht getötet, sondern nur abgewehrt.  Es gibt sie in synthetischer Form und auch auf biologischer Basis, aus ätherischen Ölen (z.B.: Zitronella, Zedernholz, Eukalyptus, Nelken und Lavendel).  Oft können diese Repellentien auch vom Reiter mitverwendet werden.

Leider hält diese Wirkung nur wenige Stunden an und auch das ist von Pferd zu Pferd verschieden.

Es gibt auch Futterzusätze, die einen Insektenschutz von Innen versprechen z.B.: Knoblauch. Dieser soll über den Schweiß mit ausgedünstet werden und so einen für Insekten unangenehmen Geruch hinterlassen.

Andere Hausmittel wie Essig oder auch Zwiebel, die nur lokal angewendet dürfen, bringen eine kurzzeitige Ruhe und kühlen bereits gestochene Stellen. Auch, sagt man, halten Zebrastreifen die lästigen Insekten ab, da gerade Bremsen auf einen starken hell-dunkel Kontrast achten und somit die Umrisse ihrer Opfer nicht mehr ausmachen können. Als natürliche Abwehr können auch Holundersträucher gepflanzt werden. Dessen intensiver Geruch soll ebenfalls Lästlinge abhalten.

Viele Ställe versuchen die Insektenplage zu umgehen, indem sie die Pferde nur nachts auf die Weiden schicken und/oder bei schwülem, heißem Wetter im Stall behalten. Idealerweise hat die Koppel einen Unterstand oder noch besser Bäume, die als Schattenspender und Rückzugsort vor den Insekten genutzt werden können.  Freiliegende trockene Koppeln haben sich gegenüber Koppeln mit Feuchtgebieten, wie Bäche und stehendem Gewässer, bewährt. Auch die sogenannten Bremsenfallen helfen die Zahl der Lästlinge zu dezimieren und diese können auch am Reitplatz eingesetzt werden.

Im Stall selbst kann man Fliegenschutznetze an den Fenstern und Türen anbringen und auch sogenannte Fliegenfallen mit Lockstoffen und Geräte auf UV-Licht und Strom Basis gegen Stechmücken einsetzen.

Außerdem ist auf gute Stall- und Weidehygiene zu achten, da die meisten dieser Lästlinge von fauligen organischen Stoffen (Pferdemist) angezogen werden, ist tägliches ab- und ausmisten empfohlen. Der Pferdemist und auch Futterrückstände in Trögen bieten hervorragende Nist- und Brutplätze für viele dieser Insekten.

Trotz aller Vorkehrungen lässt sich der ein oder andere Parasit nicht überlisten und man wird gestochen oder gebissen.

Festgesaugte Zecken sollten umgehend mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernt werden und die Bissstelle desinfiziert werden, bei Stichwunden hilft Kühlen mit Wasser oder Kühlpads gegen den Juckreiz und eventuell eine Heilsalbe zur schnelleren Abheilung.

Auf keinen Fall sollte an der Einstichstelle gekratzt werden, da so Bakterien in die Wunde gelangen können. Die Folgen wären sekundäre Entzündungen, die das Abheilen erschweren und ganz oft weitere Insekten anziehen.

Generell sollten die Pferde auf kleinere Schürfwunden, die sie sich oft selbst zufügen, wenn sie nach den lästigen Insekten treten oder den Kopf und die Schweifrübe an Bäumen, Zäunen oder ähnlichem scheuern, abgesucht werden. Notfalls diese Wunden desinfizieren und auch gegebenenfalls abdecken.